Moraxella catarrhalis
Der Aufbau der oberen Atemwege ist wie das das dort ansässige Mikrobiom relativ kompliziert. Die typischen Schlüsselkeime der Nase sind:
Staphylococcus epidermidis
Propionibacterium acnes
Corynebacterium striatum
Das Zertifizierungsverfahren für Standard 44.10 Nase
Das Produkt durchläuft im Rahmen der „Microbiome-friendly“-Zertifizierung vier Phasen.
Alle Textilien werden in unserem Labor mit sterilem Wasser gewaschen.
Bei Hygieneprodukten erfolgt die Sterilisation mittels UV-Licht.
Die Balance zwischen dem kommensalen Keim S. epidermidis und dem schädlichen Keim S. aureus sollte nicht durch das Textil gestört werden. Eine Co-Kultur mit beiden Keimen wird für eine bestimmte Zeit mit dem Produkt versetzt und anschließend das Verhältnis der beiden Mikroben mit der unbehandelten Kontrollgruppe verglichen. Dies darf sich unter dem Einfluss des Textilprodukts nicht zu Gunsten von S. aureus verändern.
Es werden die für die Nase typischen Schlüssel-Mikroben gezüchtet. Für den Standard 44.10 sind dies Moraxella catarrhalis, Staphylococcus epidermidis, Propionibacterium acnes, Corynebacterium striatum.
Eine Co-Kultur aus allen Keimen wird mit dem zu testenden Textilprodukt versetzt und die Veränderung der Diversität mit der unbehandelten Kontrollgruppe verglichen. Die Diversität des Nasen-Mikrobioms muss hinsichtlich der wichtigsten Schlüssel-Mikroben erhalten bleiben.
Ein Mikrobiom-freundliches Textil-Produkt für die Nase soll nicht nur die Diversität erhalten, sondern auch dem Wachstum der Mikroben nicht unerwünscht beeinflussen. Der Test simuliert in einem Modell den Hautkontakt. Jeder Schlüsselkeim wird direkt mit dem Produkt in Kontakt gebracht; in einem weiteren Ansatz wird der Keim mit einer Agar-Schicht bedeckt und das zu testende Textil auf diese aufgetragen. Dadurch wird das potenzielle Eindringen des Produkts in tiefere Schleimhautschichten simuliert. Das Mikroben-Wachstum der beiden Ansätze wird mit der unbehandelten Kontrollgruppe verglichen, das Wachstum darf nicht wesentlich gehemmt werden.

"Textilien, die einen positiven Beitrag zum Hautmikrobiom leisten sollen, sollten am besten so beschaffen sein, dass der natürliche Zustand des Mikrobioms erhalten bleibt."
Sarah de Visser, Textil-Expertin