Lactobacillus crispatus
Für den Vaginaltrakt wurden im MyMicrobiome Standard 21.10 drei Schlüssel-Bakterien definiert, deren Präsenz durch ein Produkt nicht beeinträchtigt werden darf:
Lactobacillus gasseri
Lactobacillus jensenii
Das Zertifizierungsverfahren für Standard 21.10 Vaginalmikrobiom
Ein Produkt, welches das „Microbiome-friendly“-Qualitätssiegel erwerben möchte, muss erfolgreich vier Tests bestehen:
Er stellt sicher, dass das Produkt nicht durch Mikroben verunreinigt wird. Ein Screening untersucht das Vorkommen Mesophiler und aerober Mikroorganismen, sprich Bakterien, Hefen oder auch Schimmelpilze (TAMC und TYMC). Da Produkte für den Intimbereich mit Schleimhäuten in Kontakt kommen können, liegt der Grenzwert bei ≤ 1 x 102 cfu/g oder ml.
Es werden Co-Kulturen mit den beiden häufigsten Scheiden-Mikroben L. crispatus und dem krankmachenden Keim G. vaginalis mit dem zu testenden Vaginal-Produkt in Kontakt gebracht. Nach einer bestimmten Zeit wird das Verhältnis der beiden Mikroben mit einer unbehandelten Kontrollgruppe verglichen. Das Produkt darf das natürliche Gleichgewicht des von Lactobacillen dominierten Mikrobioms nicht beeinträchtigen.
Es werden die für den Vaginaltrakt typischen Mikroben gezüchtet, nämlich L. crispatus, L. gasseri und L. jensenii.
Es werden die Kulturen für eine bestimmte Dauer dem zu testenden Produkt ausgesetzt und die Veränderung das Wachstum mit der unbehandelten Kontrollgruppe abgeglichen. Für ein intakten vaginales Mikrobiom muss das Wachstumsverhalten erhalten bleiben.
Ein Mikrobiom-freundliches Vaginal-Pflegeprodukt muss nicht nur die Diversität erhalten, sondern darf auch das Wachstum von Mikroben nicht beeinträchtigen. Der Vitality-Test wird an einem Hautkontakt-Modell durchgeführt, das heißt die Schlüsselmikroben werden direkt mit dem Produkt in Kontakt gebracht und in einem zweiten Ansatz werden die Schlüsselmikroben mit einer Agar-Schicht bedeckt. Die Agar-Schicht simuliert die schützende obere Hautschicht, da sie eine zusätzliche Hürde darstellt, durch die das Produkt diffundieren muss. Das Wachstum der Mikroben der beiden Ansätze wird mit der unbehandelten Kontrollgruppe verglichen. Das Produkt darf das Mikroben-Wachstum nicht wesentlich hemmen.

"Der Standard 21.10 für das vaginale Mikrobiom stellt sicher, dass der Intimbereich in seiner mikrobiellen Balance nicht beeinträchtigt wird. Dadurch werden Infektionskrankheiten und andere Dysbalancen, welche durch verwendete Produkte entstehen können, vermieden."
Dr. Lisa Bäumer, Wissenschaftliche Leitung Labor